UPDATE/Apple präsentiert Virtual-Reality-Brille "Vision Pro"

(Dow Jones Newswires)

--Neue VR-Brille Vision Pro soll 3.499 US-Dollar kosten

--Verkauf der Vision Pro ab Anfang 2024

--Kooperation mit Disney

(NEU: Details)

Von Aaron Tilley

NEW YORK (Dow Jones)--Apple hat bei seiner Entwicklerkonferenz wie erwartet eine Virtual-Reality-Brille präsentiert. Das Headset mit dem Namen "Vision Pro" ist das erste größere neue Hardware-Produkt von Apple seit fast zehn Jahren.

Das Gerät ist laut Apple eine neu Art, digitale Inhalte im physischen Raum zu steuern mithilfe von Gesten, Augenbewegungen und der Stimme.

Es soll Apple zufolge 3.499 US-Dollar kosten und erst Anfang nächsten Jahres erhältlich sein. Die Nutzer können das Gerät mit ihren Händen steuern und Filme, Fernsehsendungen und Spiele "immersiver" (umfassender) erleben. CEO Tim Cook nannte es in einem Video auf Apples Worldwide Developers Conference eine neue "Spatial Computing"-Plattform.

Die Vision Pro kann eine riesige Filmleinwand in jede beliebige Umgebung projizieren und dreidimensionale Videos aufnehmen oder abspielen. So können Nutzer einen Film auf einer riesigen Leinwand ansehen oder mit lebensgroßen persönlichen Fotos oder Videos interagieren, die in die eigene Wohnumgebung projiziert werden.

Apple zeigte, wie das Headset in Arbeitsumgebungen eingesetzt wird, einschließlich der Möglichkeit, einen Bildschirm zu projizieren, der einem modernen Desktop ähnelt und einen Computermonitor ersetzen könnte. Die Nutzer können auch Bluetooth-Geräte wie Tastaturen zum Tippen verwenden.

Einige Funktionen des Geräts sollen verhindern, dass der Nutzer isoliert wird, so die Apple-Manager. Vision Pro zeigt die Augen des Nutzers auf der Außenseite des Geräts an, der Bildschirm sitzt auf der Vorderseite des Geräts. Wenn sich eine Person jemandem mit Headset nähert, zeigt es die Person an. Das Headset soll mit dem M2-Chip ausgestattet sein, der auch in den Macs des Unternehmens zu finden ist, sowie mit einem neuen Chip namens "R1" für die Verarbeitung der Daten der vielen Kameras, Sensoren und Mikrofone im Gerät. Dadurch kann die Vision Pro die Latenz begrenzen, ein häufiges Problem bei Virtual-Reality-Headsets, das Bewegungskrankheit verursacht.

Apple kündigte eine Partnerschaft mit Walt Disney an. In einem vorab aufgezeichneten Video präsentierten die Konzerne mögliche Seherlebnisse, wie zum Beispiel eine "immersive" Star Wars TV-Show und eine Funktion, mit der Nutzer mehrere Sportereignisse gleichzeitig sehen können. Eine digitale Version des Disneyland-Themenparks könnte in die physische Welt des Nutzers projiziert werden.

Apple arbeitet seit sieben Jahren an dem Headset und hat die Einführung mehrere Male verschoben, wie das Wall Street Journal berichtet hatte. Das Gerät ist deutlich teurer als konkurrierende VR-Headsets - etwa die teuerste Version des Quest Pro von Meta Platforms, die 1.000 Dollar kostet. Analysten hatten im Vorfeld spekuliert, dass das Gerät rund 3.000 US-Dollar kosten soll.

Apple startet mit dem Headset in einen unsicheren Markt für Virtual- und Augmented-Reality-Geräte. Die Headset-Verkäufe stiegen während der Pandemie rasant an und verdoppelten sich bis 2021 auf fast 11 Millionen ausgelieferte Geräte. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens International Data Corp. sanken sie jedoch 2022 um 21 Prozent auf 8,6 Millionen Stück.

Meta Platforms, das den Markt bisher vor allem mit seinen Quest-VR-Headsets dominiert hat, hat Schwierigkeiten, die Nutzer zu halten. Mehr als die Hälfte der Quest-Headsets der Einstiegsklasse für 400 US-Dollar waren sechs Monate nach dem Kauf nicht mehr in Gebrauch, wie das Wall Street Journal berichtet hat. Vergangene Woche gab Meta bekannt, dass das Meta Quest 3-Headset, das das Unternehmen als vergleichbar mit Apples Vision Pro bewirbt, im Herbst für 499 Dollar erhältlich sein wird.

Zudem zeigte Apple im Rahmen der Konferenz die neuen bzw aktualisierten Betriebssysteme für das iPhone, das iPad, die Watch und den Mac, und darüber hinaus zahlreiche neue Funktionen.

Bei der Hardware wird es unter anderem neue Mac-Laptops geben. Darunter ist ein Macbook Air mit einer Bildschirmdiagonale von 15 Zoll, das von dem von Apple selbst entwickelten M2-Prozessor angetrieben wird.

Kontakt zum Autor: [email protected]

DJG/DJN/uxd/mgo

(END) Dow Jones Newswires

June 06, 2023 01:22 ET (05:22 GMT)