Der Newsletter rund um den Anleihenhandel. Ausgabe 43 / 04.11.2016
WAHLFIEBER AN DEN BÖRSEN
Donald Trump, Hillary Clinton und Janet Yellen geben den Ton an
Kurz vor dem Termin versetzen die US-Präsidentschaftswahlen die Anleger in Aufruhr. Die Anleger haben auf die neuesten Umfragewerte empfindlich reagiert, die den Republikaner Donald Trump im Vorteil sehen. Aus Sorge eines möglichen Sieges des Republikaners ist der DAX innerhalb von zwei Tagen um 300 Punkte gefallen. Da Trump unter anderem wegen seiner Unberechenbarkeit von vielen Anlegern als Risiko für die Finanzmärkte gesehen wird, reagierte auch der Dollar in dieser Woche mit Kursverlusten. Im Gegenzug konnte der Euro wieder auf über 1,10 US-Dollar steigen.
Zur Wochenmitte ging der Blick aber nicht nur wegen der Wahlen in Richtung Westen. Aus den Staaten kam ebenfalls der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Wie erwartet ließ die Fed jedoch den Leitzins unverändert, eine Entscheidung, die den Markt kaum beeinflusste. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibt vorerst in der Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Viele Experten rechnen für den Dezember mit einem Schritt nach oben.
Zudem hatte ein abermals gefallener Ölpreis das Handelsgeschehen belastet. Dieser Trend am Rohstoffmarkt setzte sich auch in dieser Woche fort. Ein Fass Brent verbilligte sich allein am Mittwoch um 3,1 Prozent auf 46,63 Dollar. Vergangene Woche hatten geringe US-Lagerbestände Hoffnung auf eine Stabilisierung geweckt und sowohl das Barrel Brent als auch WTI die 50-Dollar-Marke testen lassen. Nun wurde jedoch ein rekordhoher Anstieg der US-Lagerbestände an Rohöl um 14,4 Millionen Barrel bekanntgegeben – das ist der größte wöchentliche Lageraufbau seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1982.
Bundesanleihen
Die Erwartung von steigender Inflation und die Spekulation auf eine US-Leitzinsanhebung im Dezember zeigen auch am Primärmarkt für Bundesanleihen Wirkung: Bei der Auktion zehnjähriger im August 2026 fällig werdender Bundesanleihen stellte sich am Mittwoch mit 0,12 Prozent die höchste Rendite seit rund einem halben Jahr ein. Am Sekundärmarkt lassen sich bereits seit einiger Zeit steigende Renditen und fallende Notierungen beobachten.
Aufgrund der gesunkenen Ölpreise und der wieder enger gewordenen Umfrage zu den US-Präsidentschaftswahlen suchen jedoch die Anleger verstärkt nach Sicherheit. Somit sank die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe am Donnerstag von 0,16% auf zwischenzeitlich 0,11%. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,14 Prozent auf 162,28 Punkte.