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Von 8 bis 22 Uhr handeln

Für Frühaufsteher und Nachtaktive: Wir haben die Handelszeit bei Anlage- und Hebelprodukten erweitert. 

Die Vorteile für Sie

Im April 2018 haben wir unsere Handelszeiten bei verbrieften Derivaten verlängert: Seitdem wird rund jede neunte Order in Anlage- und Hebelprodukten vor 9 oder nach 20 Uhr ausgeführt. Im Interview mit Geschäftsführer Oliver Hans klären wir, was Ihnen dies bringt.

Welche Vorteile bringt die Verlängerung der Handelszeit für Privatanleger?

Oliver Hans: Der entscheidende Vorteil liegt auf der Hand: Anleger sind an der Börse Stuttgart nun noch näher am aktuellen Marktgeschehen und können aktiv auf bestimmte Marktentwicklungen eingehen. Ein konkretes Beispiel sind Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed. In der Regel beginnt die Pressekonferenz des Fed-Präsidenten gegen 20:00 MEZ. So war es Derivateanlegern bislang nicht möglich, an einem öffentlich-rechtlich regulierten Handelsplatz umgehend auf die Ergebnisse zu reagieren. Das ändert sich nun. Zudem haben Privatanleger in der Vergangenheit immer wieder den Wunsch an uns herangetragen, auch verbriefte Derivate länger zu handeln – Aktien, Fonds und ETFs sind an der Börse Stuttgart bereits seit Jahren bis 22:00 Uhr handelbar. Diesem Wunsch sind wir nun nachgekommen.

Wie sehen die Eckpunkte der Handelszeitverlängerung für verbriefte Derivate aus?

Oliver Hans: Es freut mich sehr, dass wir so viele Emittenten für unser Vorhaben gewinnen konnten. So ermöglichen BNP Paribas, Citigroup, Commerzbank, Deutsche Bank, DZ Bank, Goldman Sachs, HSBC, J.P. Morgan, Lang & Schwarz, Morgan Stanley, Societe Generale, UBS, UniCredit und Vontobel für bestimmte Produkte den verlängerten Handel von 8 bis 22 Uhr. Die erweiterte Handelszeit gilt für rund 1,3 Millionen verbriefte Derivate, darunter vor allem Knock-out-Produkte und Optionsscheine auf die verschiedensten Basiswerte. Damit steht Privatanlegern bei diesen Wertpapieren auch in den Nebenhandelszeiten morgens und abends die gewohnt hohe Handelsqualität der Börse Stuttgart zur Verfügung.

Sie sprechen die „gewohnt hohe Handelsqualität“ an. Was heißt das konkret?

Oliver Hans: Es ist kein Geheimnis, dass sich auch im börslichen Handel der Spread in den Nebenhandelszeiten etwas ausweiten kann. Das liegt im Grunde jedoch weder am Emittenten noch an der Börse. Die Ausweitung des Spreads ist schlicht dem zunehmenden Marktrisiko geschuldet, das außerhalb der Haupthandelszeiten nun einmal besteht – für Emittent wie Anleger gleichermaßen. Aber im Gegensatz zu anderen Plattformen prüfen die Handelsexperten der Börse Stuttgart die eingehenden Preisinformationen auf Plausibilität. Zudem profitieren Anleger auch in den Nebenhandelszeiten von einer umfassenden Vor- und Nachhandelstransparenz sowie der unabhängigen Kontrolle durch die Handelsüberwachungsstelle. Insofern kann man guten Gewissens von einer „gewohnt hohen Handelsqualität“ sprechen.

Die Handelszeitverlängerung gilt – Stand heute – für rund 1,3 Millionen Produkte. Das sind zwar viele, aber nicht alle. Woher weiß ich als Privatanleger ob mein Produkt unter die Handelszeitverlängerung fällt oder nicht?

Oliver Hans: Das Produktuniversum ist in der Tat sehr breit. In der Regel können Privatanleger davon ausgehen, dass das ausgewählte Produkt der Handelszeitverlängerung unterliegt. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist das in den Stammdaten des Factsheets auf unserer Internetseite vermerkt. Außerhalb der Haupthandelszeiten erhalten Anleger zudem einen expliziten Hinweis, sofern das Produkt nicht von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr handelbar ist.

Wie geht es bei den Handelszeiten weiter?

Oliver Hans: Wir sind selbstverständlich offen für weitere Emittenten, die den verlängerten börslichen Handel mit ihren Produkten ermöglichen wollen. Gemeinsam arbeiten wir daran, das Handelssegment Euwax weiter voranzubringen und Privatanlegern den bestmöglichen Service bereitzustellen.

Oliver Hans
Oliver Hans Geschäftsführer Baden-Württembergische Wertpapierbörse