Limit vs. Market Order
Billigst, limitiert und Stop-Loss – Die wichtigsten Ordertypen kurz erklärt: Wenn Sie ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchten, können Sie aus mehreren Ordertypen wählen. Einsteiger stoßen dabei immer wieder auf Begriffe wie „billigst“ und „bestens“, die nicht immer halten, was sie versprechen. Mit dem richtigen Ordertyp senken Sie im Handel Risiken und nutzen Ihre Chancen besser. Wir erklären die wichtigsten Unterschiede.
► Das steckt hinter den Begriffen "billigst" & "bestens": Die Market-Order einfach erklärt
► Wie funktioniert eine Limit-Order?
► Die Stop-Order: Das sollte Sie wissen
► Tagesgültig, ultimo & Co.: Das gilt es bei der Ordergültigkeit zu beachten
Market-Order „billigst/bestens“: Bekomme ich eine Aktie so besonders günstig?
Eine weit verbreitete und oftmals voreingestellte Art von Kauf- und Verkaufsaufträgen sind Market-Orders. Beim Kaufen heißt es „billigst“, beim Verkaufen spricht man von „bestens“. In beiden Fällen handelt es sich um unlimitierte Aufträge, die nicht an einen Preis geknüpft sind, sondern in jedem Fall und möglichst zeitnah ausgeführt werden.
Market-Orders wie „billigst“ bzw. “bestens” erwecken bei Einsteigern zunächst den Eindruck, dass sie möglichst günstig kaufen können. Das ist aber nicht der Fall. Im Fokus steht die schnelle Realisierung. Bei einer Market-Order „billigst“ oder „bestens“ führen wir Ihren Auftrag bei der nächsten Möglichkeit aus – unabhängig vom Preis. Starke Kursschwankungen können deshalb bei einer Market-Order dazu führen, dass der Kauf- oder Verkaufspreis deutlich vom Wunschpreis abweicht. Eine Limit-Order verhindert das.
Wie funktioniert eine Limit-Order?
Wenn Sie eine Order mit einem bestimmten Kurs verknüpfen möchten, ist die Limit-Order die richtige Wahl. Eine limitierte Order wird nicht zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausgeführt, sondern nur zum festgelegten Preis oder besser realisiert.
Eine Limit-Order eignet sich für Aufträge, bei denen der Ausführungszeitpunkt nicht das wichtigste Kriterium ist, und wenn Sie sicherstellen möchten, dass ein Kauf- oder Verkauf nur zu Ihrem Wunschpreis ausgeführt wird. Besonders bei Wertpapieren mit starken Kursschwankungen und illiquiden, selten gehandelten Werten reduzieren Sie mit einer Limit-Order das Risiko.
Stop-Order: Die richtige Order zur Absicherung und Gewinnmitnahme
Der dritte weit verbreitete Ordertyp bzw. -zusatz ist die Stop-Order, die sich in einem kleinen, aber wichtigen Detail von der Limit-Order unterscheidet. Eine Limit-Order platzieren Sie, wenn Sie zu einem besseren Kurs als dem aktuellen kaufen oder verkaufen möchten. Eine Stop-Order wird platziert, wenn Sie einen schlechteren Kurs festlegen. Mit einer Stop-Buy-Order kaufen Sie, wenn ein Wertpapier einen höheren Preis erreicht und mit einer Stop-Loss-Order verkaufen Sie, wenn der Kurs eine niedrigere Marke durchbricht.
Aber warum sollte man zu schlechteren Konditionen kaufen oder verkaufen? Die Antwort: Weil man nicht nur zuschauen möchte, wenn ein Wertpapier kräftig ansteigt oder weil man das Depot vor Verlusten absichern möchte.
Bei einer klassischen Stop-Buy- oder Stop-Loss-Order ist zu beachten, dass beim Erreichen des festgelegten Kurses eine Market-Order erstellt wird. Ihre Wertpapiere werden also bei der nächsten Gelegenheit gehandelt. Steigt oder fällt ein Kurs extrem schnell, kann der Kaufs- oder Verkaufspreis deutlich von Ihrem Stop-Preis abweichen. Um das zu verhindern, gibt es auch die Möglichkeit, die Stop-Order mit einem Limit zu kombinieren.
Stop-Orders mit Limit funktionieren genau wie einfache Stop-Orders, allerdings werden Ihre Wertpapiere beim Erreichen des festgelegten Stop-Kurses nicht „billigst“ oder „bestens“ auf den Markt geworfen, sondern zu Ihrem Limit-Preis. Das Limit verhindert, dass Sie zu einem Kurs kaufen oder verkaufen, der deutlich von Ihren Vorstellungen abweicht. Bei besonders schnell steigenden oder rasant fallenden Kursen kann es allerdings vorkommen, dass das Limit verpasst wird und es zu keinem Handel kommt. Für eine echte Absicherung gegen starke und schnelle Kursbewegungen eignen sich Stop-Limit-Orders deshalb nur bedingt.
Was bedeutet Ordergültigkeit und wie lange ist meine Limit-Order gültig?
Eine limitierte Order oder eine Stop-Order wird anders als eine Market-Order nicht sofort ausgeführt, sondern erst beim Erreichen Ihres festgelegten Preises. Deshalb können Sie auch eine Ordergültigkeit festlegen, wenn Sie eine entsprechende Order erteilen und so klar begrenzen, wie lange Ihr Auftrag gültig sein soll. Das ist häufig sinnvoll, schließlich können sich die Gegebenheiten und Voraussetzungen an der Börse schnell ändern. Weit verbreitet sind drei Gültigkeitszusätze:
- tagesgültig
- ultimo
- genaues Datum
Vorsicht bei "Kapitalmaßnahmen"
Bei der Erteilung einer Limit- oder Stop-Order sollten Sie jedoch beachten, dass diese immer dann automatisch gelöscht wird, wenn es bei einer Aktie zu einer Kapitalmaßnahme kommt. Dazu zählen bspw. Aktiensplits genauso wie die Auszahlung einer Dividende. Bei der Erteilung einer Limit- oder Stop-Order müssten Sie also beispielsweise bei einem quartalsweise ausschüttenden Wertpapier alle drei Monate ihre Limit-Orders neu einstellen. Eine limitierte Order kann außerdem höchstens für ein Jahr aufgegeben werden, bevor sie automatisch verfällt.