Limit vs. Market Order

Billigst, limitiert und Stop-Loss – Die wichtigsten Ordertypen kurz erklärt: Wenn Sie ein Wertpapier kaufen oder verkaufen möchten, können Sie aus mehreren Ordertypen wählen. Einsteiger stoßen dabei immer wieder auf Begriffe wie „billigst“ und „bestens“, die nicht immer halten, was sie versprechen. Mit dem richtigen Ordertyp senken Sie im Handel Risiken und nutzen Ihre Chancen besser. Wir erklären die wichtigsten Unterschiede.

► Das steckt hinter den Begriffen "billigst" & "bestens"Die Market-Order einfach erklärt

Wie funktioniert eine Limit-Order?

Die Stop-Order: Das sollte Sie wissen

Tagesgültig, ultimo & Co.: Das gilt es bei der Ordergültigkeit zu beachten

Market-Order „billigst/bestens“: Bekomme ich eine Aktie so besonders günstig?

Eine weit verbreitete und oftmals voreingestellte Art von Kauf- und Verkaufsaufträgen sind Market-Orders. Beim Kaufen heißt es „billigst“, beim Verkaufen spricht man von „bestens“. In beiden Fällen handelt es sich um unlimitierte Aufträge, die nicht an einen Preis geknüpft sind, sondern in jedem Fall und möglichst zeitnah ausgeführt werden.

Die Aktie der Beispiel AG steht aktuell bei 20 Euro. Sie wollen 100 Aktien kaufen und veranlassen einen entsprechenden Kaufauftrag mit dem Ordertyp „billigst“. Am Markt gibt es einen Verkäufer, der aktuell 100 Aktien der Beispiel AG für 20,50 Euro verkaufen möchte. Ihr Auftrag wird dann zu 20,50 Euro pro Aktie ausgeführt.

Sie besitzen 100 Stück der Beispiel AG. Die Aktie steht im Moment bei 20 Euro. Sie wollen ihre Aktien der Beispiel AG über die Börse verkaufen und geben eine unlimitierte Verkaufsorder “bestens” auf. Wenn sich nun am Markt ein Käufer mit einem Limit bei 19,50 Euro pro Aktie findet, wird Ihre Order nicht zum aktuellen Kurs von 20 Euro, sondern zum Kurs von 19,50 Euro ausgeführt.

Market-Orders wie „billigst“ bzw. “bestens” erwecken bei Einsteigern zunächst den Eindruck, dass sie möglichst günstig kaufen können. Das ist aber nicht der Fall. Im Fokus steht die schnelle Realisierung. Bei einer Market-Order „billigst“ oder „bestens“ führen wir Ihren Auftrag bei der nächsten Möglichkeit aus – unabhängig vom Preis. Starke Kursschwankungen können deshalb bei einer Market-Order dazu führen, dass der Kauf- oder Verkaufspreis deutlich vom Wunschpreis abweicht. Eine Limit-Order verhindert das.

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Wie funktioniert eine Limit-Order?

Wenn Sie eine Order mit einem bestimmten Kurs verknüpfen möchten, ist die Limit-Order die richtige Wahl. Eine limitierte Order wird nicht zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausgeführt, sondern nur zum festgelegten Preis oder besser realisiert.

Die Aktie der Beispiel AG steht aktuell bei 20 Euro. Sie gehen davon aus, dass der Kurs etwas nachgibt und platzieren eine Limit-Kauforder über 100 Aktien zu 18 Euro. Wir führen Ihren Auftrag nicht sofort aus, sondern erst dann, wenn Verkäufer die 100 Aktien der Beispiel AG für 18 Euro oder weniger anbieten.

Eine Limit-Verkaufsorder funktioniert ähnlich: Sie haben 100 Aktien der Beispiel AG im Depot, die aktuell bei einem Kurs von 20 Euro liegen. Sie möchten die Aktien bei 22 Euro verkaufen und platzieren eine passende Verkaufsorder mit einem Limit von 22 Euro. Wir führen Ihren Verkauf erst dann aus, wenn die Aktie bei 22 Euro oder höher notiert.

Eine Limit-Order eignet sich für Aufträge, bei denen der Ausführungszeitpunkt nicht das wichtigste Kriterium ist, und wenn Sie sicherstellen möchten, dass ein Kauf- oder Verkauf nur zu Ihrem Wunschpreis ausgeführt wird. Besonders bei Wertpapieren mit starken Kursschwankungen und illiquiden, selten gehandelten Werten reduzieren Sie mit einer Limit-Order das Risiko.

Stop-Order: Die richtige Order zur Absicherung und Gewinnmitnahme

Der dritte weit verbreitete Ordertyp bzw. -zusatz ist die Stop-Order, die sich in einem kleinen, aber wichtigen Detail von der Limit-Order unterscheidet. Eine Limit-Order platzieren Sie, wenn Sie zu einem besseren Kurs als dem aktuellen kaufen oder verkaufen möchten. Eine Stop-Order wird platziert, wenn Sie einen schlechteren Kurs festlegen. Mit einer Stop-Buy-Order kaufen Sie, wenn ein Wertpapier einen höheren Preis erreicht und mit einer Stop-Loss-Order verkaufen Sie, wenn der Kurs eine niedrigere Marke durchbricht.

Aber warum sollte man zu schlechteren Konditionen kaufen oder verkaufen? Die Antwort: Weil man nicht nur zuschauen möchte, wenn ein Wertpapier kräftig ansteigt oder weil man das Depot vor Verlusten absichern möchte.

Die Aktie der Beispiel AG liegt aktuell bei 20 Euro. Sie möchten zwar eigentlich günstiger einsteigen, gehen aber gleichzeitig davon aus, dass das Wertpapier weiter zulegt, sobald der Kurs die 22-Euro-Marke einmal durchbrochen hat. Sie platzieren deshalb eine Stop-Buy-Order bei 22 Euro, die wir nur dann ausführen, wenn der festgelegte Kurs von 22 Euro erreicht oder überschritten wird und zwar „billigst“, also möglichst zeitnah.

Die Aktie der Beispiel AG notiert derzeit bei 20 Euro. Sie möchten nicht unbedingt verkaufen, wollen sich aber auch vor hohen Verlusten schützen und notfalls Gewinne sichern. Da Sie Ihr Depot nicht ständig im Blick behalten können, platzieren Sie zur Sicherheit eine Stop-Loss-Order bei 18 Euro. Sobald der Kurs der Beispiel AG die Marke von 18 Euro erreicht oder unterschreitet, werden Ihre Wertpapiere „bestens“, also zum nächstmöglichen Preis, verkauft und Sie sind vor weiteren Kursverlusten geschützt.

Bei einer klassischen Stop-Buy- oder Stop-Loss-Order ist zu beachten, dass beim Erreichen des festgelegten Kurses eine Market-Order erstellt wird. Ihre Wertpapiere werden also bei der nächsten Gelegenheit gehandelt. Steigt oder fällt ein Kurs extrem schnell, kann der Kaufs- oder Verkaufspreis deutlich von Ihrem Stop-Preis abweichen. Um das zu verhindern, gibt es auch die Möglichkeit, die Stop-Order mit einem Limit zu kombinieren.

Stop-Orders mit Limit funktionieren genau wie einfache Stop-Orders, allerdings werden Ihre Wertpapiere beim Erreichen des festgelegten Stop-Kurses nicht „billigst“ oder „bestens“ auf den Markt geworfen, sondern zu Ihrem Limit-Preis. Das Limit verhindert, dass Sie zu einem Kurs kaufen oder verkaufen, der deutlich von Ihren Vorstellungen abweicht. Bei besonders schnell steigenden oder rasant fallenden Kursen kann es allerdings vorkommen, dass das Limit verpasst wird und es zu keinem Handel kommt. Für eine echte Absicherung gegen starke und schnelle Kursbewegungen eignen sich Stop-Limit-Orders deshalb nur bedingt.

Was bedeutet Ordergültigkeit und wie lange ist meine Limit-Order gültig?

Eine limitierte Order oder eine Stop-Order wird anders als eine Market-Order nicht sofort ausgeführt, sondern erst beim Erreichen Ihres festgelegten Preises. Deshalb können Sie auch eine Ordergültigkeit festlegen, wenn Sie eine entsprechende Order erteilen und so klar begrenzen, wie lange Ihr Auftrag gültig sein soll. Das ist häufig sinnvoll, schließlich können sich die Gegebenheiten und Voraussetzungen an der Börse schnell ändern. Weit verbreitet sind drei Gültigkeitszusätze:

  • tagesgültig
  • ultimo
  • genaues Datum

Eine „tagesgültige“ Order wird nur dann ausgeführt, wenn der Preis am gleichen Tag erreicht wird. Eine limitierte Order mit der Gültigkeit „ultimo“ gilt bis zum Monatsende. Zudem können Sie oft ein genaues Datum angeben, an dem Ihr Kauf- oder Verkaufsauftrag automatisch ablaufen soll, wenn er bis dahin nicht ausgeführt wurde. Bei Bedarf müssen Sie nach Ablauf der Ordergültigkeit eine neue Order platzieren.

Vorsicht bei "Kapitalmaßnahmen"

Bei der Erteilung einer Limit- oder Stop-Order sollten Sie jedoch beachten, dass diese immer dann automatisch gelöscht wird, wenn es bei einer Aktie zu einer Kapitalmaßnahme kommt. Dazu zählen bspw. Aktiensplits genauso wie die Auszahlung einer Dividende. Bei der Erteilung einer Limit- oder Stop-Order müssten Sie also beispielsweise bei einem quartalsweise ausschüttenden Wertpapier alle drei Monate ihre Limit-Orders neu einstellen. Eine limitierte Order kann außerdem höchstens für ein Jahr aufgegeben werden, bevor sie automatisch verfällt.