VW-Tochter Traton erwartet 1 Mrd Euro Zusatzkosten durch Euro 7

(Dow Jones Newswires)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Nutzfahrzeug-Tochter des Volkswagen-Konzerns, Traton, rechnet mit hohen finanziellen Belastungen durch die geplante EU-Abgasnorm Euro 7. "Man bürdet uns für den Fall, dass das Gesetz so kommt wie jetzt geplant, enorme Kosten von grob geschätzt rund einer Milliarde Euro in der Gruppe für die Investition in eine auslaufende Technologie auf, obwohl wir vor einer gewaltigen Transformation stehen", sagte Alexander Vlaskamp, Vorstandsmitglied von Traton und Chef des Tochterunternehmens MAN im Interview mit der Zeitung Welt am Sonntag (Wams).

Aus klimapolitischer Sicht sei Euro 7 für Lkw "ein absolut unsinniges Paket", sagte der Manager. "Die vorgeschlagenen Regeln zur Reinigung sind so streng definiert, dass wir de facto mehr Kraftstoff benötigen und die Stickoxide trotzdem nur marginal abgesenkt werden." Über die gesamte Lebensdauer eines Lkw würde der Verbrauch um gut 3,5 Prozent steigen. Statt einer neuen Abgasnorm forderte Vlaskamp Subventionen für den Kauf neuer Lkw mit Euro-6-Standard, um ältere Fahrzeuge zu ersetzen.

Die von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Lkw-Maut durch eine CO2-Abgabe begrüßte Vlaskamp. "Was uns dabei stört ist, dass die Abgabe zum Teil zweckentfremdet wird." Statt die Mehreinnahmen für den Streckenausbau der Bahn zu verwenden, solle man "verstärkt in den Aufbau der Ladeinfrastruktur investieren". Außerdem werde die Maut keine Lenkungswirkung entfalten, wenn sie schon zum 1. Dezember 2023 erhöht werde - "weil dann weder die Fahrzeuge noch die Infrastruktur zur Verfügung stehen"

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DJG/sha/raz

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June 09, 2023 19:00 ET (23:00 GMT)