Clariant weist Shells Schadenersatzforderung zu Ethylen zurück

(Dow Jones Newswires)

Von Pierre Bertrand

ZÜRICH (Dow Jones)--Clariant weist Schadenersatzforderungen von Shell im Zusammenhang mit Preisabsprachen beim Einkauf von Ethylen im europäischen Markt zurück. Diese Preisabsprachen, die mehrere Unternehmen betrafen, waren von der EU-Kommission 2020 geahndet worden. Clariant hatte dafür eine anteilige Geldstrafe bekommen. "Shell war kein Ethylenlieferant von Clariant, und Clariant hat wirtschaftliche Beweise dafür vorgelegt, dass das Verhalten der Parteien keine Auswirkungen auf den Markt hatte", so das Schweizer Chemieunternehmen. "Clariant weist den Vorwurf entschieden zurück und wird seine Position in dem Verfahren mit Nachdruck verteidigen."

Clariant zufolge hat Shell am Mittwoch vor dem Bezirksgericht Amsterdam formell eine Klage gegen Clariant und drei weitere Unternehmen eingereicht wegen mutmaßlicher Schadenersatzforderungen von bis zu 1 Milliarde Euro im Zusammenhang mit Preisabsprachen im Ethylenmarkt, die von der Europäischen Kommission im Jahr 2020 sanktioniert wurden.

Shell teilte in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber Dow Jones Newswires mit, es sei eines von mehreren Unternehmen, das Ethylen an die beteiligten Unternehmen oder deren Tochtergesellschaften geliefert habe.

"Als Ethylenlieferant für den europäischen Markt haben wir erhebliche Ansprüche gegen die Unternehmen, denen die Europäische Kommission ein Käuferkartell vorwirft", teilte Shell mit. "Wir haben ein Gerichtsverfahren gegen sie eingeleitet, um diese beträchtlichen Schäden aus den Auswirkungen ihrer Preismanipulationen auf unser Geschäft erstattet zu bekommen."

Clariant gehörte zu den drei Unternehmen, gegen die die Europäische Kommission im Juli 2020 eine Geldstrafe in Höhe von insgesamt 260 Millionen Euro verhängte, weil sie nach Ansicht der EU-Behörde Kartellaktivitäten im Zusammenhang mit Einkäufen auf dem Ethylenhandelsmarkt betrieben hatten. Eine Clariant-Sprecherin sagte Dow Jones Newswires am Donnerstag, das Unternehmen selbst sei mit einer Geldstrafe von 155,8 Millionen Euro belegt worden, die Clariant 2020 bezahlt habe.

Kontakt zum Autor: [email protected]

DJG/DJN/uxd/cbr

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2023 06:24 ET (10:24 GMT)