MÄRKTE USA/Börsen mit Aufschlägen nach kräftigen Vortagesverlusten

(Dow Jones Newswires)

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Freitag nach den kräftigen Vortagesverlusten mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Im Fokus der Anleger stand kurz nach Handelsbeginn die mit Spannung erwartete Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Dieser hielt sich hinsichtlich der künftigen Geldpolitik der Fed alle Optionen offen. Jedoch wurden Einlassungen Powells zur Inflation am Markt als eher falkenhaft aufgenommen, was die Börsen kurzzeitig ins Minus drückte.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent höher bei 34.347 Punkte. Für den S&P-500 ging es ebenfalls um 0,7 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,9 Prozent höher. Dabei gab es insgesamt 1.759 (Donnerstag: 728) Kursgewinner und 1.123 (2.174) -verlierer. Unverändert schlossen 97 (96) Titel.

Die US-Notenbank wird bezüglich weiterer Zinsanhebungen vorsichtig vorgehen, so US-Notenbankchef Jerome Powell in seiner Rede. Die Wirkung der bisherigen Zinsschritte sei noch nicht voll in der Wirtschaft angekommen. "Wir werden vorsichtig vorgehen, wenn wir entscheiden, ob wir die Geldpolitik weiter straffen oder stattdessen den Leitzins konstant halten und weitere Daten abwarten", so Powell.

Zwei Monate mit guten Inflationsdaten sind Powell zufolge aber nicht genug, um sicher zu sein, dass sich die Inflation dauerhaft in Richtung des Fed-Ziels von 2 Prozent bewege. Die Inflation sei zwar gesunken, aber immer noch zu hoch, weshalb die Fed noch einen weiten Weg zu gehen habe. "Wir sind bereit, die Zinsen weiter anzuheben, wenn dies angemessen ist, und wir beabsichtigen, die Politik auf einem restriktiven Niveau zu halten, bis wir zuversichtlich sind, dass sich die Inflation nachhaltig auf unser Ziel zubewegt", so Powell.

"Er (Powell) sagt, dass die Arbeit noch nicht getan ist", so Joe Ferrera, Anlagestratege bei Gateway Investment Advisers. "Es scheint, dass die Wirtschaft für ihn ein wenig zu heiß läuft, also denke ich, dass das etwas mehr hawkish als dovish ist".

Konjunkturseitig hat sich die Stimmung bei den für die US-Wirtschaft besonders wichtigen US-Verbraucher im August eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung fiel auf 69,5 von 71,6 Ende Juli.

   Dollar moderat fester - Ölpreise steigen

Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen uneinheitlich. Während sie am kurzen Ende weiter zulegten, gaben sie bei den Papieren mit längerer Laufzeit etwas nach. Am Vortag hatten wieder zunehmende Spekulationen über weitere Zinserhöhungen der US-Notenbanken für wieder ansteigende Renditen gesorgt.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar nach den Ausführungen Powells zunächst fester, kam dann aber wieder etwas zurück. Der Dollarindex stieg schließlich um 0,1 Prozent.

Die Ölpreise legten zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 1,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Brand in einer Ölraffinerie von Marathon Petroleum in den USA, der Sorgen über einen Rückgang der weltweiten Kraftstoffvorräte weiter verstärkte.

Der Goldpreis gab mit dem moderat festeren Dollar leicht nach. Der Preis für die Feinunze sank um 0,2 Prozent.

   Gap und Workday nach Zahlenausweis gesucht

Die Aktien von Gap zogen nach uneinheitlichen Zweitquartalszahlen um 7,2 Prozent an. Der Bekleidungseinzelhändler übertraf beim Gewinn die Marktschätzungen, verfehlte diese beim Umsatz allerdings leicht. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr blieb hinter den Schätzungen der Analysten.

Für die Titel von Workday ging es 5,4 Prozent nach oben. Das Cloud-Unternehmen für Finanz- und Personalwesen hat im zweiten Quartal mit dem bereinigten Gewinn die Marktprognosen überboten und einen 16-prozentigen Umsatzsprung verbucht.

Dagegen gaben die Papiere von Marvell Technology 6,6 Prozent nach. Zwar fielen bereinigter Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal leicht besser als von den Analysten prognostiziert aus, doch blieb der Ausblick auf das laufende dritte Quartal etwas hinter den Erwartungen. Affirm schossen um 28,8 Prozent nach oben, das Mietkaufunternehmen setzte in der vierten Periode mehr um als gedacht und grenzte den Verlust deutlicher als vorausgesagt ein.

Hawaiian Electric knickten um 18,6 Prozent ein, nachdem der Versorger die Dividende ausgesetzt hat. Mehr als zwei Wochen nach der Brandkatastrophe auf der hawaiianischen Insel Maui verklagt der Landkreis den wichtigsten örtlichen Stromversorger Hawaiian Electric. Das Unternehmen habe "fahrlässig gehandelt", indem es den Strom trotz der Warnungen der Wetterdienste nicht ausgeschaltet habe, erklärte der Landkreis.

=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                34.346,96        +0,7%      247,54       +3,6% 
S&P-500              4.405,73        +0,7%       29,42      +14,8% 
Nasdaq-Comp.        13.587,15        +0,9%      123,18      +29,8% 
Nasdaq-100          14.935,82        +0,8%      119,38      +36,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,07         +5,7        5,01        64,7 
5 Jahre                  4,44         +2,4        4,42        44,0 
7 Jahre                  4,36         +1,4        4,35        39,2 
10 Jahre                 4,23         -1,4        4,24        34,6 
30 Jahre                 4,28         -2,6        4,30        30,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:10  Do,  17:29   % YTD 
EUR/USD                1,0803        -0,1%      1,0785      1,0830   +0,9% 
EUR/JPY                158,10        +0,3%      157,63      157,79  +12,6% 
EUR/CHF                0,9549        -0,1%      0,9557      0,9558   -3,5% 
EUR/GBP                0,8580        -0,0%      0,8583      0,8573   -3,1% 
USD/JPY                146,38        +0,4%      146,14      145,69  +11,6% 
GBP/USD                1,2588        -0,1%      1,2565      1,2632   +4,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2948        +0,2%      7,2903      7,2850   +5,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             25.954,30        -0,5%   26.034,77   26.040,60  +56,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,05        79,05       +1,3%       +1,00   +2,2% 
Brent/ICE               84,72        83,36       +1,6%       +1,36   +2,5% 
GAS                            VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF               35,00        31,94       +9,6%       +3,06  -61,1% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.914,36     1.917,80       -0,2%       -3,45   +5,0% 
Silber (Spot)           24,23        24,18       +0,2%       +0,06   +1,1% 
Platin (Spot)          947,45       938,35       +1,0%       +9,10  -11,3% 
Kupfer-Future            3,77         3,77       -0,1%       -0,00   -1,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
===

Kontakt zum Autor: [email protected]

DJG/DJN/err

(END) Dow Jones Newswires

August 25, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)