ROUNDUP/Nach Beinahe-Unglück: Behörde nimmt auch ältere Boeing 737 ins Visier

(dpa-AFX) WASHINGTON/SEATTLE (dpa-AFX) - Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing 737-9 Max nehmen die Aufseher auch eine ältere Variante des Jets in den Fokus. Fluggesellschaften sollten sicherheitshalber die Blenden vor nicht benötigten Notausgängen an Maschinen des Typs 737-900ER überprüfen, teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA in der Nacht zum Montag in Washington mit. Bei dem Modell habe Boeing dieselbe Konstruktion wie bei der neueren 737-9 Max verwendet. Am Finanzmarkt kam dies schlecht an. Im vorbörslichen US-Handel verlor die Boeing-Aktie rund zweieinhalb Prozent an Wert. Schon zuvor hatte das Papier seit dem Jahreswechsel rund 18 Prozent eingebüßt.

WASHINGTON/SEATTLE (dpa-AFX) - Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing 737-9 Max nehmen die Aufseher auch eine ältere Variante des Jets in den Fokus. Fluggesellschaften sollten sicherheitshalber die Blenden vor nicht benötigten Notausgängen an Maschinen des Typs 737-900ER überprüfen, teilte die US-Luftfahrtbehörde FAA in der Nacht zum Montag in Washington mit. Bei dem Modell habe Boeing dieselbe Konstruktion wie bei der neueren 737-9 Max verwendet. Am Finanzmarkt kam dies schlecht an. Im vorbörslichen US-Handel verlor die Boeing-Aktie rund zweieinhalb Prozent an Wert. Schon zuvor hatte das Papier seit dem Jahreswechsel rund 18 Prozent eingebüßt.

Bei der 737-900ER handelt es sich um eine Variante der Max-Vorgängerin 737 NG mit vergrößerter Reichweite (Extended Range). Im Rumpf dieses Typs befindet sich wie bei der 737-9 Max auf jeder Seite ein Rahmen für einen nicht benötigten Notausgang. Dieser ist statt mit einer Tür mit einem festen Rumpfteil verschlossen. Bei einer erst wenige Wochen alten 737-9 Max von Alaska Airlines war ein solches Teil im Steigflug herausgebrochen. Die Piloten konnten die Maschine allerdings sicher landen, und die 177 Menschen an Bord kamen weitgehend mit dem Schrecken davon.

Von der älteren 737-900ER wurden laut Boeing weltweit 505 Exemplare ausgeliefert. Zu ihren größten Betreibern gehört neben Alaska Airlines auch die US-Gesellschaft United Airlines . Beide haben zudem die meisten Exemplare der 737-9 Max in ihren Flotten. Nach dem Beinahe-Unglück hatten beide Gesellschaften diese neueren Maschinen überprüft und an den fraglichen Stellen in mehreren Fällen lockere Befestigungsteile entdeckt.

Inzwischen ermittelt die FAA gegen Boeing und den Zulieferer Spirit Aerosystems , der den Großteil der 737-Rümpfe produziert. Dabei geht es um mögliche Mängel in der Produktion. Boeing lässt nun Fluggesellschaften in die Werkshallen und will seine Arbeit zusätzlich von externer Seite überprüfen lassen.

Bei dem US-Konzern folgt das Unglück auf eine Serie von Entwicklungs- und Produktionsfehlern. Immer wieder betroffen ist der meistbestellte Typ 737 Max, die Neuauflage des seit den 1960er Jahren gebauten Mittelstreckenjets 737. Mit der Weiterentwicklung hatte der US-Konzern auf den Erfolg des Konkurrenzmodells A320neo des europäischen Herstellers Airbus reagiert.

Vor rund fünf Jahren stürzten zwei "Max"-Maschinen ab, 346 Menschen starben. Ab März 2019 durfte die "Max" mehr als anderthalb Jahre lang nicht mehr abheben. Erst nach technischen Verbesserungen wurde sie nach und nach wieder zugelassen. Den Boeing-Konzern kostete das Desaster Milliardensummen./stw/men/jha/