Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Egal ob DAX oder Dow Jones: In unserem Aktien weekly erfahren Sie, welche Werte im Fokus unserer Anleger stehen – informativ & auf den Punkt.

Deutschland

DAX kratzt an der 19.000-Punktemarke – Siemens Energy auf Platz 1 im DAX – Allianz mit solidem Quartalsergebnis  ► Mehr erfahren

Internationale Aktienmärkte

Inflationsberuhigung stützt US-Börsen – Gamestop-Aktie auf Achterbahnfahrt – AMC Entertainment beruhigt sich ► Mehr erfahren

Spezialeinblick

Die bekannte Börsenregel “Sell in May and go away, but remember to come back in September” hat tatsächlich eine statistische Relevanz. Beim DAX bessert sich das Chance-Risikoprofil, wenn ein Filter dazukommt. ► Zum Spezialeinblick

Im Fokus: Deutschland

DAX bleibt am Rekordhoch

Die großen Aktienindizes in Europa und den USA sind in dieser Woche auf neue Rekordstände geklettert. Beachtenswert ist der Rekordlauf im DAX: Seit Jahresbeginn ist es der insgesamt 26. Rekordstand des Aktienbarometers - Sinnbild eines stabilen Aufwärtstrends. Bis zur nächsten runden Marke von 19.000 Punkten sind es aktuell nur wenige Punkte. Die Kursentwicklung im Mai war für den DAX mit einem Plus von rund 5 Prozent ebenfalls sehr positiv. Bisher hat sich die Börsenregel „Sell in May and go away“ nicht bewahrheitet, DAX-Short-Positionen im Mai haben sich nicht gelohnt. Gestützt wurde der deutsche Leitindex von der jüngsten Abschwächung der US-Verbraucherpreise, die sich ebenfalls positiv auf den DAX und andere europäische Aktienmärkte ausgewirkt haben.

Interessante Entwicklungen bei Einzelwerten:

Die meistgehandelte Inlandsaktie an der Euwax ist in dieser Woche mit sehr hohen 1205 Orderausführungen die Aktie von Siemens Energy. Sie ist in diesem Jahr bisher der beste DAX-Titel 2024 mit einem Jahresgewinn von 115 Prozent und hat Rheinmetall erst vor kurzem von der Spitze abgelöst, die aktuell 80 Prozent seit Jahresbeginn erzielt haben. Operativ ging es mit dem Energietechnikkonzern ebenfalls aufwärts, wie die jüngsten Quartalsergebnisse gezeigt haben. Außerdem hat Siemens Energy zuletzt einen Großauftrag an Land geholt. Dänemark beteiligt das Unternehmen am geplanten Ausbau seines Stromnetzes und vergibt einen Auftrag in Höhe von 1,4 Mrd. Euro.

Zur Siemens Energy-Aktie 

Hinter Siemens Energy platzieren sich mit 830 Preisfeststellungen die Papiere der Allianz. Europas größter Versicherungskonzern hat in dieser Woche seine aktuellen Quartalszahlen vorgelegt. Im ersten Quartal erzielte der Versicherer einen operativen Gewinn von fast vier Milliarden Euro und damit knapp sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Besonders stark war die Schaden- und Unfallversicherung, weil die Schäden durch Naturkatastrophen gering ausfielen und höheren Kapitalerträge zu verbuchen waren. Die Aktie tendierte zuletzt wie auch schon im gesamten Jahr 2024 meist seitwärts bis leicht aufwärts und erzielte seit Jahresbeginn ein Plus von rund 8 Prozent.

Zur Allianz-Aktie

Die 10 meistgehandelten Inlandsaktien

Rang Aktie WKN Preisfeststellungen*
1 Siemens Energy AG ENER6Y
1.205
2 Allianz SE 840400 830
3 Mercedes-Benz Group AG 710000
814
4 Rheinmetall AG 703000
762
5 Bayer AG BAY001
535
6 Commerzbank AG CBK100 508
7 RWE AG 703712 390
8 Volkswagen AG Vz. 766403 382
9 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG in München 843002
378
10 Daimler Truck Holding AG DTR0CK
371
* gemessen an der Anzahl der Preisstellungen im Zeitraum vom 9. Mai bis zum 15. Mai 2024 an der Börse Stuttgart

Häufigste Trades

Im Fokus: Aktienmärkte International

Dow Jones überspringt zum ersten Mal 40.000 Punkte

In den USA läuft die Berichtssaison allmählich aus und damit rückt die Geldpolitik wieder in den Fokus der Anleger. Die Hoffnung auf eine schnelle Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed war in den vergangenen Monaten allerdings deutlich eingetrübt worden. Doch die Inflationsdaten in dieser Woche haben Zinssenkungen wieder wahrscheinlicher werden lassen und die Aktienmärkte gepusht. Die US-Verbraucherpreise haben sich im April etwas abgeschwächt. Im Monatsvergleich legten sie mit 0,3 Prozent etwas schwächer zu als erwartet. Anleger gehen nach diesem Anstieg nun wieder von bis zu zwei Leitzinssenkungen im weiteren Jahresverlauf aus. Die großen US-Indizes notieren am Rekordhoch, wobei der Dow Jones in dieser Woche zum ersten Mal die 40.000-Punktemarke geknackt hat.

Interessante Entwicklungen bei Einzelwerten:

An der Spitze im Handel mit Auslandsaktien steht diese Woche die Gamestop-Aktie mit 631 ausgeführten Orders. Die sogenannte Meme-Aktie hat in dieser Woche eine Achterbahnfahrt erlebt. Der Handel in der Aktie musste wegen starker Kursschwankungen mehrfach unterbrochen werden. Zu Wochenbeginn hatte sich der Titel mehr als verdoppelt, ab Mittwoch kam es aber zu Gewinnmitnahmen und die Aktie fiel wieder deutlich. Insgesamt steht in dieser Woche aber noch ein deutliches Plus von knapp 60 Prozent in den Büchern. Spekulationen über eine Rückkehr des Finfluencers Keith Gill auf die Investorenbühne sorgten nach verschiedenen Posts für die kräftigen Bewegungen. Seine früheren Analysen zur Gamestop-Aktie hatten damals zu satten Kursgewinnen geführt.

Zur GameStop-Aktie

Die zweitmeistgehandelte Auslandsaktie der Woche ist eine weitere Meme-Aktie: AMC Entertainment konnte 302 Preisausführungen auf sich vereinen. Auch dieser Titel wurde von Keith Gill, der auch unter dem Pseudonym "Roaring Kitty" bekannt ist, beeinflusst. Die positive Wertentwicklung wurde von AMC Entertainment dazu genutzt, eine Kapitalerhöhung einzuleiten. Stark nachgefragt wurden auch AMC Entertainment-Anleihen, die teilweise um 20 Prozent zulegen konnten. Die Aktie selbst ist trotz der aktuellen Kursberuhigung auf Wochensicht um rund 50 Prozent gestiegen.

Zur AMC-Aktie

Die 10 meistgehandelten Auslandsaktien

Rang Aktie WKN Preisfeststellungen*
1 Gamestop Corp. A0HGDX 631
2 AMC Entertainment Holdings Inc. A3D7MZ 302
3 Europlasma S.A. A3DZUU
234
4 ASML Holding N.V. A1J4U4 224
5 Plug Power Inc. A1JA81
201
6 NVIDIA Corp. 918422
181
7 Redcare Pharmacy N.V. A2AR94 176
8 Alphabet Inc. A14Y6F 163
9 Novavax Inc. A2PKMZ
147
10 Microsoft Corp. 870747 132
* gemessen an der Anzahl der Preisstellungen im Zeitraum vom 9. Mai bis zum 15. Mai 2024 an der Börse Stuttgart.
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DAX-Regel „Sell in May“: Die Ausgangslage macht den Unterschied

Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet: “Sell in May and go away, but remember to come back in September”. Tatsächlich sind statistisch gesehen die Wintermonate November bis April deutlich stärker, die Phase Mai bis Oktober schneidet hinsichtlich Trefferquote und Rendite schwächer ab. Doch solche Durchschnittsbetrachtungen sind nicht immer hilfreich. Wie lassen sich aktuell anhand dieser Börsenregel die Chancen beim DAX einstufen?

Wer seit dem Jahr 2000 jeweils Anfang Mai in den DAX eingestiegen ist und Anfang Oktober wieder verkauft hat, war in der Hälfte der Fälle erfolgreich. Die enttäuschende Durchschnittsrendite von drei Prozent ist aber vor allem deshalb so schwach, weil der Mittelwert der Verlusttrades mit 15 Prozent deutlich negativer ausfällt als der Durchschnittsgewinn von nur acht Prozent. An dieser Stelle lohnt sich jedoch eine weitere Differenzierung mithilfe der beliebten 200-Tage-Linie, die als grobe Hilfestellung herangezogen werden kann, ob sich der Markt in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befindet.

Wenn der DAX Anfang Mai unter seiner langfristigen Signallinie notierte, sinkt das durchschnittliche Ergebnis von minus drei auf minus sechs Prozent. War die Ausgangslage im Mai bereits schlecht, folgten nicht selten sehr stürmische Monate wie 2001 (-32 Prozent bis Anfang Oktober), 2002 (-40 Prozent) oder 2008 (-18 Prozent). In diesem Jahr ist die Ausgangslage dagegen deutlich besser, weil der DAX gut zehn Prozent über seiner 200-Tage-Linie notiert. Seit 2000 war dies 16 Mal der Fall, in der Hälfte der Jahre stand der Markt Anfang Oktober höher. Nicht gerade berauschend, aber die durchschnittliche Rendite ist mit minus 1,4 Prozent deutlich geringer als im negativen Szenario. Lediglich 2011 stürzte der DAX mit minus 30 Prozent stärker ab (Eurokrise), 2015 ging es um 17 Prozent abwärts. In den anderen Jahren waren die Verluste überschaubar, nicht selten holte der Markt ein zwischenzeitliches Minus wieder auf. Fazit: Der gute Start in den Wonnemonat passt bei näherer Betrachtung zu den Ergebnissen. Zu viel Optimismus ist aber nicht angebracht, Wahljahre sind vor allem beim DAX eher von breiten Seitwärtsbewegungen geprägt.