Direkt vom Parkett: Meistgehandelte Aktien

Egal ob DAX oder Dow Jones: In unserem Aktien weekly erfahren Sie, welche Werte im Fokus unserer Anleger stehen – informativ & auf den Punkt.

Deutschland

Inflation steigt wieder an– Rheinmetall expandiert in den Weltraum – Vonovia durch Inflation belastet ► Mehr erfahren

Internationale Aktienmärkte

US-Zinswende bleibt aus – Nvidia-Rallye geht weiter – GameStop präsentiert schwache Quartalszahlen ► Mehr erfahren

Spezialeinblick

Im Spezialeinblick bewertet comdirect-Experte Andreas Lipkow die aktuelle Lage an den Finanzmärkten. Dabei nimmt er unter anderem die GameStop-Aktie, NVIDIA und die Zinsentwicklungen unter die Lupe. . ► Zum Spezialeinblick

Im Fokus: Deutschland

Inflation steigt wieder an

Die Ergebnisse der Europawahl belasten den DAX zu Wochenbeginn spürbar. Vor allem Energie-Werte standen nach den Verlusten der Grünen unter Druck. Für den DAX ging es in der ersten Wochenhälfte in Richtung 18.300 Punke nach unten. Am Mittwoch standen dann Inflationsdaten und die nächste Fed-Sitzung im Kalender. Während die Teuerungsrate in Deutschland von 2,2 % auf 2,4 % anstieg, ging sie in den USA etwas überraschend um 0,1 % auf 3,3 % zurück. Die Fed rückte dennoch nicht von ihrer derzeitigen Zinspolitik ab und beließ ihre Leitzinsen unverändert. Zudem enttäuschte sie die Anleger mit der Andeutung, dass es dieses Jahr nur zu einer Zinssenkung kommen kann. Daneben sorgen die Pläne der EU, Sonderzölle auf chinesische E-Autos zu erheben, für Abgaben bei Auto-Werten. Experten befürchten ähnliche Maßnahmen für europäische Fahrzeugeinfuhren seitens der chinesischen Regierung, sollten die Sonderzölle in der EU eingeführt werden. Nach einem kurzen Zwischenhoch auf 18.650 Punkte notiert der DAX inzwischen mit 18.290 Punkten wieder deutlich tiefer.

Interessante Entwicklungen bei Einzelwerten:

Die Rheinmetall-Aktie bleibt der meistgehandelte Inlandswert an der Euwax. Insgesamt 974 Preise wurden diese Woche festgestellt. Der Rüstungskonzern erweitert sein Produktportfolio mit einer Beteiligung am Satellitenbetreiber Iceye. Das finnische Unternehmen betreibt die größte Flotte an Aufklärungssatelliten, deren Bedeutung vor allem bei militärischen Konflikten weiter zunimmt. Rheinmetall-CEO Armin Papperger sagte dazu „Die Domäne Weltraum ist ein integraler Bestandteil der Verteidigungsstrategie und hat für unsere Kunden große Relevanz“. Unterdessen eröffnete der Rüstungskonzern eine erste Reparaturstätte für den Schützenpanzer Marder in der Ukraine. Papperger, der bei der Eröffnung anwesend war, sagte dazu „Für uns ist es sehr wichtig, die Ukraine effizient und zuverlässig zu unterstützen“. Für die Rheinmetall-Aktie geht es diese Woche um 2 % auf 511,60 Euro nach unten.

zur Rheinmetall-Aktie

Hinter Rheinmetall steht diese Woche die Vonovia-Aktie mit 501 Orderausführungen auf dem Zweiten Platz im Inlandshandel. In Erwartung einer Zinswende mit spürbaren Zinssenkungen gehörten Immobilien-Aktien in den letzten 12 Monaten zu den Gewinnern. So legten die Vonovia-Papiere im Jahresvergleich rund 60 % auf 30,22 Euro zu. Das Ausbleiben der erwarteten Zinswende sowie die zuletzt wieder ansteigende Inflation sorgen jedoch zunehmend für getrübte Stimmung im Immobiliensektor. Die Sorgenfalten dürften nach dieser Woche mit einem Anstieg der deutschen Inflationsrate auf 2,4 % sowie dem Festhalten der Fed an ihrer bisherigen Zinspolitik, größer werden. Die Vonovia-Aktie gibt unter diesen Bedingungen knapp 10 % auf 26,68 Euro nach.

zur Vonovia.-Aktie

Die 10 meistgehandelten Inlandsaktien

Rang Aktie WKN Preisfeststellungen*
1 Rheinmetall AG 703000
974
2 Vonovia SE A1ML7J 501
3 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG PAG911
452
4 Volkswagen AG Vz. 766403
447
5 BASF SE BASF11
446
6 Deutsche Telekom AG 555750 433
7 Mercedes-Benz Group AG 710000 419
8 SAP SE 716460 413
9 DWS Group GmbH & Co. KGaA DWS100
409
10 Bayer AG BAY001
403
* gemessen an der Anzahl der Preisstellungen im Zeitraum vom 6. Juni bis zum 12. Juni 2024 an der Börse Stuttgart

Häufigste Trades

Im Fokus: Aktienmärkte International

US-Zinswende lässt weiter auf sich warten

US-Anleger blicken auch eine spannende Woche zurück. Vor allem der Mittwoch bot mit frischen Inflationsdaten und der nächsten Fed-Sitzung zwei Highlights auf. Die Teuerungsrate in den USA sank für viele etwas überraschend von 3,4 auf 3,3 %, die meisten Marktteilnehmer gingen von einer gleichbleibenden Preissteigerung aus. Das sorgte für aufgehellte Stimmung unter den Anlegern. Später dämpfte die Fed jedoch die Freude wieder ein. Wie erwartet beließ sie ihre Leitzinsen unangetastet. Allerdings erhofften sich Anleger Signale für Zinssenkungen in diesem Jahr. Die US-Notenbanker zeigten sich dem Wunsch nach niedrigeren Zinsen jedoch reserviert gegenüber und deuteten lediglich eine mögliche Zinssenkung für dieses Jahr an. Grundsätzlich wolle man an der bisherigen Geldpolitik vorerst festhalten. Die US-Indizes zeigen diese Woche einen uneinheitlichen Verlauf. Während der Dow Jones im Wochenvergleich bei 38.647 Punkten 0,6 % tiefer notiert, geht es für den US Tech 100 um 4,2 % auf 19.576 Punkte nach oben. Dem Technologie-Index helfen dabei vor allem starke Broadcom-Zahlen auf die Sprünge.

Interessante Entwicklungen bei Einzelwerten:

Mit 1.501 ausgeführten Orders steht die Nvidia-Aktie auch diese Woche auf dem Ersten Platz im Auslandshandel. In der ersten Handelswoche nach dem Aktiensplit setzt die Aktie des Chip-Produzenten ihren Höhenflug unvermindert fort. Mit 125,20 US-Dollar kostet ein Anteilsschein an den Kaliforniern rund 10 % mehr als in der Vorwoche. Diese stellten mit einem neuartigen Gaming-KI-Assistenten jüngst ein neues Produkt vor. Das „Project-G Assist“ getaufte Tool sei „eine RTX-basierte KI-Assistenten-Technologie-Demo, die kontextbezogene Hilfe für PC-Spiele und Apps bietet“, teilte Nvidia mit. Der Assistent solle PC-Spielern bei den häufig komplizierten Spieleeinstellungen unterstützen sowie den Spielern eine Hilfe sein, um in einem Spiel Fortschritte zu erzielen. Unterdessen gibt die DZ Bank in ihrer aktuellsten Analyse ein Kursziel von 120 US-Dollar an. Die Experten rechnen mittel- bis langfristig mit einem zunehmenden Wettbewerb auf dem Halbleiter-Markt.

Zur Nvidia-Aktie

Ebenfalls unverändert hält sich die GameStop-Aktie auf Platz Zwei im Stuttgarter Auslandshandel. Insgesamt 662 Kundenorders kamen zur Ausführung. Die Kursturbulenzen der vergangenen Wochen setzen sich auch diese Woche fort. Allerdings zeichnete sich dafür nicht wie bisher der als Roaring Kitty bekannte Reddit-User Keith Gill verantwortlich. Vielmehr enttäuschten die Quartalszahlen des Computerspiele-Händlers die Anleger. Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz um beinahe 29 % auf 881,8 Millionen US-Dollar, zudem musste ein Verlust von 0,11 US-Dollar je Aktie verkraftet werden. Zufrieden zeigte sich GameStop dagegen mit dem Verlauf seiner neuesten Aktienemission, in deren Rahmen es gelang insgesamt 75 Millionen Aktien neu an den Markt zu bringen. Der Erlös belaufe sich dabei auf 2,137 Milliarden US-Dollar. Nach einer wilden Achterbahnfahrt notiert die GameStop-Aktie aktuell bei 25,46 US-Dollar rund 5 % tiefer als vor Wochenfrist. Zwischenzeitlich stand jedoch auch ein Preis von 47 US-Dollar auf dem Kurszettel.

Zur GameStop-Aktie

Die 10 meistgehandelten Auslandsaktien

Rang Aktie WKN Preisfeststellungen*
1 NVIDIA Corp. 918422 1.501
2 Gamestop Corp. A0HGDX 662
3 Apple Inc. 865985
327
4 Metasphere Labs Inc. A404SQ 324
5 HealWELL AI Inc. A3EWDE
320
6 ASML Holding N.V. A1J4U4
193
7 Grounded People Apparel Inc. A3DVB1 190
8 LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE 853292 172
9 Microsoft Corp. 870747
164
10 Airbus SE 938914 162
* gemessen an der Anzahl der Preisstellungen im Zeitraum vom 6. Juni bis zum 12. Juni 2024 an der Börse Stuttgart.
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Zinswende – Alles halb so schlimm?

Im aktuellen Spezialeinblick wirft Andreas Lipkow (comdirect) einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Trotz relativer Ruhe gibt es spannende Themen wie die GameStop-Aktien, NVIDIA und die Zinsen. Die EZB hat die Zinsen gesenkt, in den USA rückt nach guten Jobdaten die Zinswende weiter nach hinten. Und was steckt hinter dem Flash Crash bei Berkshire Hathaway und Barry Gold?

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Zinswende – Alles halb so schlimm?
Zinswende - Alles halb so schlimm?